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Covid-19 Datenbericht #9: Social Distancing, Beschäftigungsmöglichkeiten und Online Shopping
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Guten Tag,
in diesem Bericht werfen wir einen Blick darauf, wie sich das Verhalten in den letzten Monate geändert hat und ob z. B. Menschen weiterhin Abstand halten, welche Beschäftigungsmöglichkeiten in diesem Jahr beliebter sind als sonst und welche Online-Händler sich vor allem über neue Kunden freuen können.
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Menschen nehmen Abstand vom Abstand halten
Wir alle mussten aufgrund des Ausbruchs von Covid-19 unser Verhalten ändern. Wir mussten sehr schnell ändern, wie wir mit unseren Mitmenschen interagieren, wie wir arbeiten und wie wir einkaufen.
Mit Brandwatch Qriously haben wir Tausende Erwachsene in Australien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den USA via Smartphones und Tablets befragt. Seit März befragen wir Menschen, wie sich ihr Verhalten seit des Ausbruchs geändert hat.
Das haben sie geantwortet:
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Bei Zuhause bleiben, Abstand halten und den Kontakt zu nahen Verwandten meiden gibt es einen klaren Trend. Die Zahlen stiegen Ende März, als Ausgangsbeschränkungen in Deutschland, Australien und Großbritannien eingeführt wurden und erreichten in der Woche darauf ihren Höhepunkt.
Danach fielen entweder die Zahlen oder sie blieben auf dem Niveau der Vorwoche und erreichten in unserer letzten Umfrage ihren Tiefstand. Derzeit geben 46% der Befragten an, dass sie Zuhause bleiben oder Abstand halten, während 42% angaben, dass sie den Kontakt zu nahen Verwandten meiden. Die Nutzung von Desinfektionsmitteln blieb hingegen konstant. Etwa 50% der Befragten verwenden Desinfektionsmittel häufiger als sonst.
Wenn man betrachtet, dass diese Entwicklung sich nicht mit den Änderungen der Ausgangsbeschränkungen in den Ländern deckt, könnte das darauf hindeuten, dass die Befragten an einem bestimmten Verhalten festhalten, unabhängig von den gegenwärtigen Maßnahmen der Regierung.
Bei einer Aufteilung der Umfrageergebnisse nach Ländern zeigen sich Unterschiede.
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In Italien gaben nur 25% der Befragten an, Zuhause zu bleiben oder Abstand zu halten. Bei den deutschen Befragten sind die Zahlen mit 36% ebenfalls niedrig. Es lässt sich schwer sagen, warum die Zahlen bei den italienischen Befragten so niedrig sind. Auch wenn die Infektionszahlen täglich seit dem höchsten Anstieg stark sinken, gibt es immer noch Ausgangsbeschränkungen.
Am anderen Ende der Skala haben wir Großbritannien: Hier gaben die Befragten im Vergleich zu den aus anderen Ländern die höchsten Zahlen an. 63% der britischen Befragten vermeiden den Kontakt zu nahen Verwandten und 57% bleiben Zuhause oder halten Abstand.
Aufgrund der Situation in Großbritannien, eines der Länder weltweit, das von der Pandemie am schwersten betroffen ist und weiterhin strikte Ausgangsbeschränkungen hat, ist es kein Wunder, dass Großbritannien hier an erster Stelle ist. Das könnte sich allerdings ändern, wenn die britische Regierung Maßnahmen aufhebt.
Backen, Puzzle und Briefe schreiben – Beliebte Aktivitäten während der Pandemie
In früheren Berichten warfen wir bereits einen Blick auf verschiedene Hobbys, die in den letzten Monaten im Trend lagen.
Mithilfe unserer Consumer-Research-Plattform warfen wir einen Blick auf deutschsprachige Online-Erwähnungen zu verschiedenen Hobbys, die in den letzten Wochen beliebter geworden sind, und verglichen die Gespräche mit denen aus dem Vorjahr.
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Auch wenn online am häufigsten über das Thema Nähen gesprochen wird, ist es nicht das Hobby, das im Vergleich zum Vorjahr am stärksten angestiegen ist. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Gespräche rund ums Backen um 168% an. Bei keinem der anderen untersuchten Aktivitäten gab es einen solch starken Anstieg.
In einer früheren Analyse sahen wir uns genauer an, was am liebsten gebacken wird. Sehr beliebt sind Brot und Kuchen. Besonders beliebt war Sauerteigbrot, um auch ohne Hefe weiterhin Brot backen zu können und bei den Kuchen ist vor allem der Käsekuchen beliebt.
Auf dem zweiten Platz liegen Puzzles. Seit März gab es hierzu fast 21.000 Online-Gespräche, das ist ein Anstieg von 60% im Vergleich zum letzten Jahr. Während der Ausgangsbeschränkungen fanden viele in Puzzles einen entspannenden Zeitvertreib, mit dem sie, je nachdem wie viele Teile das Puzzle hat, eine Weile beschäftigt sind. Und es zeigt sich, dass Katzen ihren Besitzern zu Hilfe eilen, damit das Puzzle lösen nicht zu einfach wird:
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Auf dem dritten Platz liegt das Verschicken von Briefen und Postkarten.. In Zeiten von Emails und sozialen Netzwerken könnte man das als eine Aktivität bezeichnen, die bald der Vergangenheit angehört, aber die Ausgangsbeschränkungen haben dazu geführt, dass wieder mehr zu Stift und Papier gegriffen wird.. Die Online-Gespräche sind hierzu im Vergleich zum Vorjahr um 46% angestiegen.
Vor der Pandemie haben wir uns nur noch selten Zeit genommen, Briefe zu schreiben, aber das hat sich geändert. Mit viel Zeit Zuhause und dem Bedürfnis, geliebte Menschen aufzumuntern, haben viele das Briefe schreiben wieder für sich entdeckt.
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Ein Vergleich der Online-Gespräche im Vergleich zu den Monaten im Vorjahr zeigt, dass in jedem untersuchten Monat die Gespräche angestiegen sind. Alleine im März gab es 50% mehr Erwähnungen als März 2019.
In den Online-Gesprächen finden sich Menschen, die ihr altes Briefpapier wieder hervorkramen und Freude am Briefe schreiben finden, sich freuen, Post erhalten zu haben oder online nach einer Brieffreundschaft suchen. Allerdings sticht in der Themenwolke vor allem eine Gruppe hervor: Kinder. Seien es Kinder, die ihren Großeltern schreiben, mit ihren Freunden und Klassenkameraden in Kontakt bleiben oder von ihren Lehrern ermuntert werden, mehr Briefe zu schreiben, um das Schreiben zu üben: Kinder verschicken wieder mehr Briefe.
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Covid-19 hat das Leben für viele auf den Kopf gestellt, unter anderem wie wir uns unter den gegeben Umständen die Zeit vertreiben und mit anderen Menschen in Verbindung bleiben können. Interessant wird es sein zu sehen, ob Menschen an den Beschäftigungsmöglichkeiten auch nach der Pandemie festhalten und z. B. das Briefe schreiben wieder zu einer beliebten Kommunikationsmöglichkeit wird.
Online-Modehandel gewinnt neue Kunden
Hat sich das Einkaufsverhalten, vor allem was den Online-Einkauf seit der Pandemie betrifft, geändert? Das wollten wir mit einer Qriously-Umfrage herausfinden und haben dazu 6.915 Erwachsene aus Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Singapur, Spanien und den USA via Smartphones und Tablets befragt.
Mehr als 20% der Befragten gaben an, dass sie Kleidung, Lebensmittel oder Hygiene- und Beautyprodukte, die sie bisher in Geschäften kauften, seither online gekauft haben. Das ist ein hoher Anstieg an neuen Kunden für Online-Händler in diesen Bereichen.
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Aber die interessante Frage ist, ob diese neuen Kunden auch wiederkommen. Wir haben jene gefragt, die bestätigten, dass sie seit neuestem online einkaufen, auch nach der Pandemie weiterhin online einkaufen werden.
Über 50% der neuen Online-Kunden gaben an, dass sie auch weiterhin online kaufen werden.
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Auch wenn weniger Verbraucher in der Umfrage angaben, Möbel online zu kaufen, scheint hier die Kundenzufriedenheit hoch zu sein. Über 60% der neuen Online-Kunden, die Möbel kaufen, gaben an, dass sie wieder Möbel online kaufen werden.
Aber die wahren Gewinner sind die Modehändler. 73% der neuen Käufer in diesem Bereich gaben an, dass sie auch nach der Pandemie weiterhin online shoppen werden. Marken, die Verbrauchern eine gute Kundenerfahrung geben, haben nun die Chance, dass diese auch weiterhin online einkaufen, auch wenn sich die Situation beruhigt hat und alle Geschäfte wieder normal geöffnet sind.
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